Geopolitik

2013-1 Geopolitik

Heute ist das Heft 1/2013 von Wissenschaft und Frieden erschienen, das sich im Schwerpunkt mit Geopolitik befasst. Großartig die Karten, die Benjamin D. Hennig für seinen Beitrag über „Kriege, Krisen, Konflikte…und Karten“ und für www.worldmapper.org angefertigt hat. Wer etwa die Kartenanamorphote der Kriegsopfer im Zeitraum 1945-2000 (S.32) gesehen hat versteht mit einem Blick, was heute eine Kartographie der Gewalt bedeutet. Das Titelbild gibt die Verteilung der Todesopfer durch Landminen im Jahr 2010 wieder. „Geopolitik“ weiterlesen

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Sexuelle Belästung

Schon vor fast zwanzig Jahren eschien ein sehr detaillierter Beitrag von Godela Linde („Sexuelle Belästung am Arbeitsplatz „, in: Betriebsberater 1994, 2412), der zahlreiche Themen der gegenwärtigen Debatte bearbeitet und über rechtliche Aspekte weit hinausgeht, indem er in den konkreten Verhaltens- und Handlungsmustern die Praxis der Macht identifiziert. Aktuell, sehr lesenswert. Schaffte es übrigens bis in BAG-Urteile!

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Wildlife

IMG_1898_2678x2009Wer politische, publizistische wie wissenschaftlich Aktivitäten  und die aktuellen Auseinandersetzungen in der britischen SWP verfolgt die zunehmend zu Zerfallskämpfen werden, wird Florian Wildes Text mit Interesse lesen.

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Newspeak: Exit „Drohnen“

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„Das Verkehrsministerium teilte weiter mit, dass auf einem Treffen der europäischen Institutionen, die mit der Thematik von Drohnen befasst sind, ein neuer Begriff entwickelt worden sei, mit welchem die Geräte zukünftig bezeichnet werden sollen, „um dem Negativimage von Drohnen zu begegnen“. Sie seien stattdessen in Zukunft als „ferngelenkte Fluggeräte zu kennzeichnen.“ (FAZ 26.1.2013).

Diese Newspeak ist Bestandteil der ideologischen Austattung des Einstiegs in den Drohnenkrieg, wie ihn jetzt die Regierung Merkel vorantreibt. Sie steckt voller Lügen: sie fingiert Minimalismus durch Individualisierung und damit eine extrem günstige Schadensbilanz, behauptet die Wiedereinführung der Unterscheidung zwischen Zivilem und Militärischem, baut auf exzessiver Geheimhaltung der Entscheidungen und Handlungen auf und verschleiert so die Verantwortlichkeiten, präsentiert sich als Vorkriegs- oder gar Kriegsverhinderungspraxis und entzieht sich damit den rechtlichen und kulturellen Einhegungen des Krieges – setzt also die im „Krieg gegen den Terror“ praktizierte (und u.a. im Falle der Liquidation Bin Ladins vorgeführte) Entgrenzung des Krieges fort. Er sei äußerst kostengünstig. Er sei zudem fantastisch hochtechnologisch. Gut, dass es dieses Negativimage gibt.

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The Winner is….

2costofeuropeanbankingcrisisEurostat hat jetzt Daten zu den Kosten der Finanzkrise 2007-2011 publiziert.  Die Übersicht is only intended to show government interventions directly related to the support for financial institutions. Support operations by central banks, government support measures for non-financial institutions and general economic support measures are not included.“ Die Irish Left Review ist der Frage der Ungleichheit – natürlich „der Iren und Irinnen“ – nachgegangen und hat dazu einige handliche Tabellen erstellt.

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Schusswaffenforschung

tempIMG_1894_2678x2009Viele sind es nachgerade gewöhnt, über private Massenexekutionen in den USA zu hören – zuletzt von 27 Menschen in Newton. Seit 1997 sind in den USA 427 000 Menschen durch Schusswaffengebrauch getötet worden, darunter 165 000 in gezielter Tötungsabsicht. Ein Hinweis auf die 4586 amerikanischen Staatsbürger, die im selben Zeitraum in Irak und Afghanistan starben, erübrigt sich fast. Kellermann und Rivara sind in einem am 21.12.2012 publizierten Artikel in Jama (Journal der American Medical Association) der „Silencing the Science on Gun Research“ in den USA nachgegangen. Die Ergebnisse sind kaum zu glauben. „Schusswaffenforschung“ weiterlesen

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Karten & Machtspiele

IMG_1752In einer vorige Woche veröffentlichten Demarche des chinesischen Generalstabs hieß es, vorrangige Aufgabe für die Volksbefreiungsarmee sei 2013 das Training „der Fähigkeit, einen Krieg zu gewinnen“. Am Wochenende kündigte Chinas Kartografie- Behörde an, bis Ende des Monats eine neue Karte zu veröffentlichen, die nicht mehr nur 29, sondern 130 mit den Nachbarn umstrittene Gebiete als chinesisches Territorium kennzeichnen wird, darunter erstmals in allen Details die Diaoyu-Inseln. Die Karte werde

„das Bewusstsein des chinesischen Volks für sein nationales Territorium signifikant stärken“. (SZ 23.1.2013 S.2)

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Commons à la Grüne

IMG_1975_2678x2009Interessant, wenngleich doch noch mit wenig Resonanz oder Enthusiasmus (das ist sicher viel verlangt…) die Ausarbeitung eines Commons-/ Gemeingüter-Papiers der Bundestagsfraktion der Grünen. Der mehrfach kommentierte Entwurf kann noch bis Monatsende kommentiert werden und geht dann in die Fraktion, wo es im Frühjahr beschlossen werden soll.

Bei der LINKEN steht das noch aus. Da hier eine doch vielfach anschlussfähige und kritikwürdige Position zur guten alten Eigentumsfrage platziert wird, wird die LINKE nicht daran vorbeikommen, sich dazu zu verhalten. Schnell.

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TOP?

russMeine absolute SF-Lieblingsbuchhandlung ist natürlich die Otherland in der Berliner Bergmann 25, die sich jetzt eine sehr schöne und funktionalere Website zugelegt hat. Toll vor allem die Neuen Englischen und Alten Klassiker, en masse. Und eine Menge outsider. Zur Website gehört dann auch eine Science Fiction Top 100 (eine irre Unart des Genres, dauernd diese Formel1-Kisten) und da sind 100 Schreibende von Swift bis Dath aufgezählt. Naja, darunter 8 Frauen. Das erinnerte mich an den Guardian, der die SF ziemlich pflegt (zum Beispiel ein ungewöhnlich informatives Porträt von China Miéville brachte) und vor einiger Zeit 500 Vorschläge auf die Frage nach den UK „best science fiction books“ bekam. Darunter waren 18 Frauen (4 % oder so). Was uns das sagt? Das hat ausreichend Joanna Russ gesagt.

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Hegemon Deutschland?

domain rule.comDie Linke liebt Programme und Visionen. Sie halten, je nach territorialem Zuschnitt, bis zum nächsten Wahlkampf. Bei vielen Analysen und Einschätzungen zur Lage dagegen gibt es merkwürdig viel Unklarheiten. Nach der Lektüre diverser Texte, die sich mit dem Zustand Europas befassen frage ich mich, wie eigentlich die politische Stellung der Bundesrepublik Deutschland in Europa bestimmt werden kann. Ist sie führend, dominant, hegemonial, imperial? Und wenn ja – wie viele, seit wann und warum? „Hegemon Deutschland?“ weiterlesen

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Porträts und Macht

Florenzwar das Thema einer Anfang 2011 beendeten bemerkenswerten Ausstellung im Palazzo Strozzi (Florenz) und die Unterzeile „Persons, Politics and Structures“ öffnete den Raum für den Wandel dieser Beziehung seit der Zeit der Medici. Wer erst jetzt von dieser Ausstellung hört, kann sich mit mir darüber ärgern, sie verpasst zu haben. Immerhin sind im Telegraph einige dort gezeigte Bilder zusammengestellt und – vor allem – neben dem nützlichen mit Links gespickten Eintrag im „Private Galleries Tour„-Blog sind die Bilder und Analysen im Katalog der Ausstellung schauens- und lesenswert.

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European Body Count

european body countNicolas Kayser-Briel, Datenjournalist aus Frankreich,  hat – mit Referenz zum Irak-Body-Count – ein Europe Body-Count Projekt begonnen, das die Anzahl der zivilen Opfer NS-Deutschlands 1933-1945 visualisieren will. Tatsächlich existiert eine solche „Kurve“ bislang nicht. Doch was bedeutet es, wenn Kayser-Briel mit vielen anderen zusammen sie gebaut hat?

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