Demografie & Nachhaltigkeit

Zur Publikation gab es Mitte letzten Jahres einige Präsentationen. Mittlerweile ist das Buch „Unterm Strich“ von den „Neu“- und „Aktuell“-Seiten des oekom-Verlages bereits wieder verschwunden und auf dem Weg in die mediale Vergessenszone. Wie lange die paar Schnupper-Leseproben des mitschreibenden Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung noch zugänglich bleiben wird man sehen. Die Zweitautoren des Instituts für Internationale und Europäische Umweltpolitik haben auf eine solche Anpreisung gleich verzichtet. Auch wenn die Unterzeile „Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen“ lautet, wäre eine solche Beerdigung wirklich verfrüht. Der von Volker Hauff und Günther Bachmann vom Rat für nachhaltige Entwicklung herausgegebene Band ist nüchtern und sehr verständlich geschrieben, wirklich informationshaltig und ein gutes Beispiel dafür, wie aus der empirisch gehaltvollen Beschreibung nicht nur Fragen, sondern auch Problemlösungen entwickelt werden. Aber eine Reihe von mitlaufenden Zielvorstellungen sind nicht bloß problematisch, sondern schlicht inakzeptabel. Worum geht es?

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Copyleft

Furore macht gegenwärtig ein Beitrag von Anna Nimus [Joanne Richardson] mit dem Titel „Copyright, Copyleft and the Creative Anti-Commons“ (Dezember 2006), der einen konzentrierten Streifzug durch die Geschichte des Rechts am geistigen Eigentum macht, das Institut kritisiert, die Revolten gegen das Intellectual Property beschreibt, das Konzept des Copyleft skizziert und endlich eine Kritik des von Lawrence Lessig vorangetriebenen Creative Commons – Projekts unternimmt. {s.a. Kleiner und den elektronischen Reporter}. Ein konziser und radikaler Text, auch deshalb ungewöhnlich, weil er eine grundsätzliche Kritik an diesem Projekt formuliert: „Copyleft“ weiterlesen

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2006 war ein gutes Jahr!

für die Jungs von Goldman Sachs und dem Rest der 170 000 Beschäftigten der fünf großen Investmentbanken der USA, zu denen noch Morgan Stanley, Merrill Lynch, Lehman Brothers und Bear Stearns zählen. Ihr Bonus in 2006 summierte sich auf 36 Milliarden Dollar, insgesamt strichen sie runde 60 Milliarden ein – etwa das Bruttosozialprodukt von Vietnam. Zu den regulativen wie klimatischen Prämissen solcher Zufriedenheit gehört sicherlich, dass in der Bush-Administration zahlreiche frühere Spitzenleute von Goldman Sachs arbeiten: Hank Paulson als Schatzmeister, William Dudley als Chef der Federal Reserve Bank von New York; Robert Steel als Undersecretary of Treasury; Reuben Jeffrey als Vorstzender der Commodity Futures Trading Commission und Randal Fort ist als Assistant Secretary of State for Intelligence and Research bei Condoleezza Rice und Joshua Bolten endlich ist der Chief of Staff des Weißen Hauses; Jon Corzine ist Gouverneur von New Jersey; John Thain gehört zum Spitzenpersonal der New Yorker Börse. Mario Draghi übrigens, auch von Goldman Sachs, ist Vorstandsvorsitzender der Bank von Italy.

Das klingt jetzt irgendwie verbissen, so am Neujahrstag? Ist es auch.

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Auf die Gefahr hin,

dass dieses Blog zu einer blossen Ankündigungs- und Verweiszone mutiert, rasch der Link zu der Konferenz in Sachen Austromarxismus, die vom 15.-17.12. in Wien stattfindet. Eigentlich habe ich hier aus den üblichen Gründen (Opportunismus, Pluralismus, Multimarxismen usw.) auf die historische Kategorie „Marxismus“ verzichtet, aber hier wärs mal recht angemessen. Zugleich dank Walter Baier der Einstieg von transform.at ins linke Tagungsbusiness!

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Neoliberale Exzellenz

Was zählt im deutschen Uniexzellenz”wettbewerb”, der dieses Wochenende “entschieden” wurde?

1) der erste Gewinner will eine Privatuniversität werden
2) der zweite Gewinner will eine Unternehmensuniversität werden
3) der dritte Gewinner will ein Technologiekonzern werden.

Mitsamt den entsprechenden Wissenschaftsmaskierungen, versteht sich.

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…alle Verhältnisse werden in Handelsausdrücken dargestellt…


“…alle Verhältnisse werden in Handelsausdrücken dargestellt, Nachfrage und Zufuhr, Begehr und Angebot, supply and demand, das sind die Formeln, nach denen die(se) Logik…das ganze menschliche Leben beurteilt. Daher die freie Konkurrenz in jeder Beziehung, daher das Regime des laissez-faire und laissez-aller in der Verwaltung, in der Medizin, in der Erziehung und bald wohl auch in der Religion.”

(Friedrich Engels, Die Lage der arbeitenden Klassen in England, MEW Bd.2, S.487f.)

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Was wäre wenn…

fragte am Wochenende “Jamie” Galbraith auf einer Debatte in Brüssel – was wäre wenn die Lebenserwartung der Schwarzen in den USA jener der weißen Bevölkerung gliche? Das lässt sich ausrechnen. Weder Nixon noch Reagan wären gewählt worden. Nun klar – sie hätten dann vielleicht doch ganz anders … aber trotzdem…

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Geldströme

Laut Weltbank (FR v. 7.9.06) schickten MigrantInnen 2005 ca. 232 Mrd $ nach Hause, davon gingen 167 Mrd $ in Entwicklungsländer. Die weltweite Entwicklungshilfe betrug in diesem Jahr 106,5 Mrd $.

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Falling into Marxism; Choosing to Stay

Erik Olin Wright ist ein spannender linker Soziologe. Spannend, weil seine Publikationen seit Jahrzehnten immer unerwartete Gegenstände, Ideen und Ergebnisse vorführen. Seine Texte sind lohnenswert und lesenswert. Zwei Interviews von 2001 auf seiner Website (u.a. mit Kirby ) die ungewöhnlich viel Texte online stellt, geben Innensichten auf seine Arbeit, die wie kaum eine andere zur marxistischen Arbeit zu den Themen Klassen, Gleichheit und Utopien beigetragen hat. Nun gut, ein bisschen viel Weber oder Offe und Habermas. In dem Band “The Disobedient Generation. Social Theories in the Sixties” skizziert er in einem Beitrag “Falling into Marxism; Choosing to Stay“, der leider nicht online zugänglich ist, biographische Fragmente. Wer die unsäglichen Exhibitionismen 68er Altlinker über sich hat ergehen lassen müssen, die den Einbildungen ihrer Machtkarrieren glaubten unbedingt auch noch Details aus ihrem in aller Regel peinlichen Privatleben hinzufügen zu müssen, dem ist die Lektüre dieses Notizen eine angenehme Abwechslung. Es geht über die Entscheidung, nicht nur den Marxismus zu nutzen, sondern etwas zu ihm beizutragen, um klare Referenzen zu haben, Verantwortlichkeiten gegenüber ganz eigenartigen “peer groups” zu haben, zugleich die Kooptation an die akademischen Versuchungen zu konterkarieren: „Falling into Marxism; Choosing to Stay“ weiterlesen

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Ein Ende

Mark Weisbrot vom Center for Economic and Policy Research (Washington) hat im International Journal of Health Services 4/2006 einen sehr übersichtlichen Artikel zu “Latin America: The End of An Era” publiziert.

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