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Dr. Rainer Rilling, PD Soziologie Internet und Politik WS 00-01 Blockseminar Freitag 14- 16/18 Uhr Wilhelm-Röpke-Str. 6 Block B Raum 311 Beginn: 27-10-00
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Themen- und Zeitplanung des Blockseminars: [27.10.: Einführung / Planung] 15.12. Digital Divide: das
soziale Profil des Internets 26.01. Konzepte Elektronischer
Demokratie * Wie wird das Internet politisch organisiert? |
Grundlagentexte: |
Als
Einführung: Rainer Rilling: Internet und
Demokratie, in: WSI - Mitteilungen 3/1997 S.194-205 Als Suchhilfe im Netz zum Thema Politik: Wolfgang Hecker / Rainer Rilling: Politik im Internet. Papyrossa-Verlag Köln 1998. Als Materialfundus für alle Seminarthemen: Olga Drossou u.a.: (Hg.): Machtfragen der Informationsgesellschaft, BdWi-Verlag Marburg 1999 |
15.12.
Digital Divide: das soziale Profil des Internets Jens Schwelm: Mail: jens@ldk.net Seit knapp einem Jahr ist auch im politischen Raum vom
"Digital Divide", der "digitalen Spaltung" die Rede.
Vier politisch zentral lancierte Untersuchungen des Department of
Commernce in den USA ("Falling Through the Net" - die letzte
Oktober 2000) und eine ebenso politisch zentral plazierte Untersuchung in
der BRD (Digitale Spaltung in Deutschland, August 2000) sind Leitdokumente
in dieser Diskussion. Hier geht es um das soziale Profil des Internets,
das weiter in zahlreichen, oftmals aus dem Bereich der Marktforschung
kommenden Studien gezeichnet wird. Die elektronische Demokratie hat
Voraussetzungen: etwa die globale, die soziale und die politische digitale
Spaltung (digital divide) [Norris]. Wie steht es um die globalen Muster
ungleicher Verteilung, was das Geschlecht, das Einkommen, das Vermögen,
die Qualifikation, das Alter, die Sprache, die Rasse oder Ethnie und den
Sozialstatus angeht? [u.a. Norris,
Nua, Falling...]? Wie verteilen sich die Produktion und Nutzung von
Webinformationen [Kellermann, Zook], insbesondere etwa zum Thema Politik [Norris,
Pew Research]? - und wie die Technik, die dafür notwendig ist? Wo
konzentriert sich die Technologie der Netze und wem gehört sie? [Moss / Townsend, Cukier, Zook]. Welcher
Zusammenhang existiert zwischen der Globalisierung und der Entstehung des
Internets [Schaal]? |
Zum
sozialen Profil des Internets: |
26.01. Konzepte Elektronischer
Demokratie * Wie wird das Internet politisch organisiert? Marcus
Kesselring. Mail: kesselr@stud-mailer.uni-marburg.de Dieser Seminarabschnitt soll zwei Fragen diskutieren: es geht um die Frage nach der "Elektronischen Demokratie" und um die politische Organisation des Massenmediums Internet selbst. Thema 1: Welche Konzepte elektronischer Demokratie existieren? [Hagen, Burkert, Leggewie, Kamps, Harth, Gellner] Wie haben sich die Einschätzungen zum demokratischen Potential des Internets entwickelt? Welche Bedeutung hat das Internet für das Verhältnis von direkter und indirekter (repräsentativer) Demokratie? [Möcklin, Gellner, Jarren, Neymanns] Ist das Internet das neue Schlüsselmedium einer deliberativen Demokratie [Bregman, Gimmler], die vom Onlinediskurs lebt? [Bregman & Koay]. Wie müssen wir uns eine Software vorstellen, welche den Diskurs optimal organisiert? [Berkman Center Open Governance Project] Wie ist das verbreitete Lob der Interaktivität demokratietheoretisch einzuschätzen?[Oy] Wird das Internet in politischen Entscheidungsprozessen wirksam? Und: Was wird aus der Unterscheidung zwischen privat und öffentlich? [Vaughn] Endlich: Mobilisiert das neue Medium zur Politik oder vertieft es die democratic divide zwischen jenen, die an der Politik partizipieren und solchen, die ausgeschlossen sind [Norris]? Kai
Klander. Mail: kwerch@gmx.de Thema 2: Das Internet als Medium: Wem gehört dieses Medium? [Coy, Schiller] Wer bestimmt die Inhalte? Das Internet als Cyberspace: was ist die "Geographie" [Dodge], die "Architektur" oder der "Code" [Lessig] des Cyberspace - und wo beginnt und wo endet er? Wer bevölkert das Netz und welche Grenzen gibt es [Vaughn, Rilling (1)]? Wer ist der Souverän? [Sovereignty Group] Ist es regierungsfähig nach dem Modell des Territorialstaates - und wer regiert es dann[Projekt Internet]? Welche Rolle haben die gegenwärtigen Strukturen der Internet-Governance wie ICANN u.ä.? [Reagle, Chung u.a., Recke, Froomkin, Sovereignty Group, ICANN] Gibt es eine Selbstregulierung und eine Cyberanarchie? [Post, Johnson, Reagle]. Gibt es eine geschriebene oder ungeschriebene Verfassung des Netzes [Lessig]? Wie sollen Entscheidungen im Daten- oder Informationsraum zustande kommen und vor allem: wie sollen sie durchgesetzt werden, wenn doch ein einfacher Mausklick zum Exit (Hirschmann) aus dem Informationsraum ausreicht [Rilling (2)]? Was ergibt sich etwa aus dem Decisionmaking im Usenet oder virtuellen Communities [Chung u.a.]? Oder ist das Internet "nur" das (einzigartige?) Medium des Diskurses [Bregman & Koay] und somit einer deliberativen Demokratie? [Bregman]. Das Internet als Software: also das Eigentum von Microsoft? [Corporate Watch, Krempl]- oder wer kontrolliert Standards und was bewirken sie? [Hofmann]. Software und Hardware - sind sie die Architektur oder der Code (Lessig) des Netzes, konstituieren sie die Verfassung des Cyberspace: und welche Verfassungen sind dann möglich? Welche sozialen und politischen Strukturen implementieren sie und welche Veränderungen gab es in der kurzen Geschichte des Internets? Ist das Internet auf dem Weg zu einem "perfect tool of control"? [Lessig] Welche Wirkungen hat open software für die Standards des Netzes [Meretz, Lessig]? Wie steht es um den Zusammenhang der commons einer open source und der open society[Lessig]? |
Elektronische
Demokratie: Begriff / Konzeption / Theorie Thema:
Deliberation
Thema:
Domain-Name-System / ICANN |
09.02. Wie ist Politik auf dem Internet präsentiert und welche Rolle spielt das Internet in der Politik? Stephanie
Göbel. Mail: goebels@stud-mailer.uni-marburg.de Wird es so sein, dass politisch verliert, wer im elektronischen Raum nicht gewinnt? Welche politischen Akteure sind auf dem Netz, was tun sie mit dem Netz - und warum? Wie machen sie es? Macht das Internet einen Unterschied zu anderen Medien? Wer zieht Aufmerksamkeit an sich? Gibt es Besonderheiten des Mediums Internet, die sich in der Politik niederschlagen? [Leggewie, Rilling] Wie werden politische Angebote genutzt? [Pew, Thomas] Welche Rolle spielten staatliche Einrichtungen [Stradtmann, Leggewie - Bieber] und die Parteien [Stradtmann].Welche Bedeutung hat das Internet bei der politischen Mobilisierung und Organisierung? [Longchamp]? Welche Rolle spielt das Internet für die politische Praxis (politische Kommunikation) politischer Eliten und der Regierungen [G8, EPRI]?]. Gibt es eine eigene Ästhetik der Netzformate politischer Kommunikation? Wie könnte eine Kritik des politischen Bildes auf dem Netz aussehen? Wie steht es um die Frage der elektronischen Wahlen, welche praktischen Ansätze gibt es international [DOP, Votehere, VIP, Voting online, Weisberg, Kanton, Election, Cybertimes] und in der BRD [Forschungsgruppe Internetwahlen]? |
Philipp
Stradtmann:
Deutschland
auf dem Weg zur elektronischen Demokratie? Dipl. Hannover
1998 Thema:
Wahlen
|
Dr. Rainer Rilling, PD Soziologie Universität Marburg, Rosa Luxemburg Stiftung Berlin 24.12.04 |