Brzezinski, EU und Ukraine

larger west beyond 2025 brzezinskiEinige Sätze aus Zbigniew Brzeziński’s Buch  „Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft“ (1997; Dt. Ausgabe 1999 mit einem Vorort von Hans-Dietrich Genscher) werden gegenwärtig allerorten zitiert:

Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Rußlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr. Es kann trotzdem nach einem imperialen Status streben, würde aber dann ein vorwiegend asiatisches Reich werden, das aller Wahrscheinlichkeit nach in lähmende Konflikte mit aufbegehrenden Zentralasiaten hineingezogen würde, die den Verlust ihrer erst kürzlich erlangten Eigenstaatlichkeit nicht hinnehmen und von den anderen islamischen Staaten im Süden Unterstützung erhalten würden. Auch China würde sich angesichts seines zunehmenden Interesses an den dortigen neuerdings unabhängigen Staaten voraussichtlich jeder Neuauflage einer russischen Vorherrschaft über Zentralasien widersetzen. Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Russland automatisch die Mittel, ein mächtiges Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen. {74/75} (…)

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Geopolitik

2013-1 Geopolitik

Heute ist das Heft 1/2013 von Wissenschaft und Frieden erschienen, das sich im Schwerpunkt mit Geopolitik befasst. Großartig die Karten, die Benjamin D. Hennig für seinen Beitrag über „Kriege, Krisen, Konflikte…und Karten“ und für www.worldmapper.org angefertigt hat. Wer etwa die Kartenanamorphote der Kriegsopfer im Zeitraum 1945-2000 (S.32) gesehen hat versteht mit einem Blick, was heute eine Kartographie der Gewalt bedeutet. Das Titelbild gibt die Verteilung der Todesopfer durch Landminen im Jahr 2010 wieder. „Geopolitik“ weiterlesen

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Karten & Machtspiele

IMG_1752In einer vorige Woche veröffentlichten Demarche des chinesischen Generalstabs hieß es, vorrangige Aufgabe für die Volksbefreiungsarmee sei 2013 das Training „der Fähigkeit, einen Krieg zu gewinnen“. Am Wochenende kündigte Chinas Kartografie- Behörde an, bis Ende des Monats eine neue Karte zu veröffentlichen, die nicht mehr nur 29, sondern 130 mit den Nachbarn umstrittene Gebiete als chinesisches Territorium kennzeichnen wird, darunter erstmals in allen Details die Diaoyu-Inseln. Die Karte werde

„das Bewusstsein des chinesischen Volks für sein nationales Territorium signifikant stärken“. (SZ 23.1.2013 S.2)

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Porträts und Macht

Florenzwar das Thema einer Anfang 2011 beendeten bemerkenswerten Ausstellung im Palazzo Strozzi (Florenz) und die Unterzeile „Persons, Politics and Structures“ öffnete den Raum für den Wandel dieser Beziehung seit der Zeit der Medici. Wer erst jetzt von dieser Ausstellung hört, kann sich mit mir darüber ärgern, sie verpasst zu haben. Immerhin sind im Telegraph einige dort gezeigte Bilder zusammengestellt und – vor allem – neben dem nützlichen mit Links gespickten Eintrag im „Private Galleries Tour„-Blog sind die Bilder und Analysen im Katalog der Ausstellung schauens- und lesenswert.

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Tracking Obama

Der Potus-Tracker in Sachen Obama ist bemerkenswert: handlich aufbereitet, vermittelt er eine Menge Informationen darüber, wer zu welcher Sache wann im Weissen Haus Kontakt zum Präsidenten hatte. – access. Das verhindert zwar keine Deep Throat, vermittelt aber doch einen Eindruck über Relevanzen von 893 erfassten „Events“ (die 3800 Personen bestritten ) und ihre Entwicklung im Zeitablauf. Beispielsweise spielten Fragen der Immigration, Bildung, Wissenschaft oder Kriminalität in dieser Matrix der Kommunikation keine Rolle, es dominieren mit Abstand gerade mal drei Politikfelder: Außenpolitik, Ökonomie, die politische Maschine selbst. Mit Abstand folgen dann Militär, Gesundheit, Sozialpolitik.

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Bush`s Verdienst! doch: America’s millionaires are feeling significant pain.

Die verbreitet abschätzige Art, mit der George W. Bush`s Abtritt in der deutschen Journaille kommentiert wird unterschlägt durchgängig, welche Verdienste dieser Präsident den Wohlhabenden gesichert hat. Die Spectrem Group, die ihre Studien zur Lage dieser Sozialkategorie in der Regel an diese selbst für 30-40 000 $ verkauft, hat eben noch einmal darauf hingewiesen, wie spektakulär die Zahl der affluent seit Anfang dieses Jahrzehnts in den USA angestiegen ist. Sie musste allerdings am 6.1.09 auch konzedieren, dass die US-Haushalte mit über 1 Mio. $ assets durch die Finanzkrise rund 30 % verloren hätten: „America’s millionaires are feeling significant pain.“ Spectrem vermerkt auf Basis einer Befragung von 750 Haushalten: Nearly one-fifth (17%) of millionaires have absorbed declines greater than 40%…Nearly all the millionaires surveyed (90%) fear a prolonged economic downturn. Altogether, they believe it will last for another 22 months, and more than half (55%) are concerned they will not have sufficient assets to maintain their present lifestyles…Indeed, just 36% of millionaires feel their advisor performed well during the crisis and only 14% say they will increase their use of financial advisors in the future.“

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Es kann nicht nur eines geben…

Beim Stöbern in dem fabelhaften Blog Strange Maps fiel mir diese Karte von 2053 des dritten russischen Empire in die Hände, das nicht nur Europa, sondern auch Grönland, Island usw. einschließt und in einem neuen Buch von Mikhail Yuryev publiziert wurde. Das Blog beschreibt ihn näher: Mikhail Yuryev is a Russian businessman, the former chairman of the Russian Government’s Council on Economy and Entrepreneurship (1993-1995) and formerly a deputy speaker of the State Duma (1995-1999). He is an ultranationalist, hoping to create a strong Russia which bases itself on Christian Orthodox values.“ Nun – die verbreitete Unlust, dem erhofften Obama-Land noch imperiale Züge zuschreiben zu wollen, ist aktuell durch eine flotte Verständnislust vieler Linker in Sachen Rußland abgelöst worden, kaum dass mal wieder zu den Waffen gegriffen wird. So schnell kann’s gehen, bei der Linken.

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Wo ist Öl?

Worldmapper hat eine anschauliche Karte zur Frage, welche Länder zwischen 1965 und 2004 Öl wieviel Öl verbrauchten. Eine weitere Karte bei Booz zeigt das Gegenstück: das „visuelle“ Staatsgewicht der Ölressourcen und wieviel diese Staaten verbrauchen.

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