Linksnet-Umfrage & Insight

Auf Linksnet, das sich mit mittlerweile gut 2500 Texten ganz gut herausgemacht hat, läuft nun bis Ende Januar 07 erstmals eine Umfrage. Es geht um für die Weiterentwicklung des Projekts wesentliche Fragen. „Funktioniert“ das Design? Welche Schritte in Richtung „Web 2.0.“ sollen gegangen werden? Sollen wir uns um englische Mitmacher / Texte bemühen? Macht ein Schritt über die bisherige Textorientierung hinaus in Richtung auf „linke“ Audio- und Videoangebote Sinn?
Dies alles sind arbeitsintensive Zukünfte, sie sollten in möglichst enger Zusammenarbeit mit den LeserInnen gemacht werden.

Natürlich krumpelt es an vielen Ecken: eine Reihe von Zeitschriften sind wenig engagiert – weshalb nun beschlossen wurde, dass nach einer Frist von 2 Jahren sie aus dem Projekt ausscheiden müssen. Die Kerngruppe der MacherInnen ist immer noch einstellig. Es sind noch bei weitem zu wenige ehrenamtliche Autoren dabei. Der Versuch, durch die kleine Bildergalerie das Erscheiungsbild zu verbessern und zugleich kritischen Bild- und Fotojournalismus zu unterstützen ist bislang nur in kleinsten Ansätzen gelungen. Der Terminkalender harrt einer breiteren Mitwirkung, Bemühungen um eine Etablierung einer auch medienpolitischen Rolle des zweifellos ziemlich einmaligen Zeitschriftenverbunds und um eine Motivierung innerer Kooperation zwischen den Zeitschriften sind bislang gescheitert.

Aber: in 2006 dürfte Linksnet erstmals mehr als 2 Millionen Besuche gehabt haben. Für ein linkes Projekt, das nur einige technische und redaktionelle Grundarbeiten finanzieren kann, eine erfreuliche Bilanz.

Iraq Study Group

Ein paar Details des Berichts sind wirklich zitabel: “Iraqi police cannot control crime, and they routinely engage in sectarian violence, including the unnecessary detention, torture, and targeted execution of Sunni Arab civilians.”

Oder, wie Hendrik Herzberg im New Yorker vom 18.12.2006 formuliert: „We are told, for example, that “a continuing Iraqi commitment of American ground forces at present levels will leave no reserve”—none—“available to meet other contingencies,” including urgently needed reinforcements in Afghanistan. We are told that, five years after the 9/11 attacks, our one-thousand-strong Embassy in Baghdad has just six fluent speakers of Arabic, plus twenty-seven who aren’t fluent. (As the Report does not mention, fifty-five Arabic language specialists have been cashiered from the military for being gay.) And we are told that while eleven hundred attacks took place one day last July, the number officially reported was ninety-three, because “information is systematically collected in a way that minimizes its discrepancy with policy goals.”“

Blairs Ende des Multikulturalismus: „Adopt our values or stay away, Blair tells migrants“

Die Wende zur harten Labour-Fremdenfeindlichkeit verdient es notiert zu werden. Ein Bericht des Telegraph v. 9.12.2006: „

Tony Blair formally declared Britain’s multicultural experiment over yesterday as he told immigrants they had “a duty“ to integrate with the mainstream of society.In a speech that overturned more than three decades of Labour support for the idea, he set out a series of requirements that were now expected from ethnic minority groups if they wished to call themselves British.These included „equality of respect“ – especially better treatment of women by Muslim men – allegiance to the rule of law and a command of English.If outsiders wishing to settle in Britain were not prepared to conform to the virtues of tolerance then they should stay away. He added: „Conform to it; or don’t come here. We don’t want the hate-mongers, whatever their race, religion or creed.

„If you come here lawfully, we welcome you. If you are permitted to stay here permanently, you become an equal member of our community and become one of us. The right to be different. The duty to integrate. That is what being British means.“ (Text)

Auf die Gefahr hin,

dass dieses Blog zu einer blossen Ankündigungs- und Verweiszone mutiert, rasch der Link zu der Konferenz in Sachen Austromarxismus, die vom 15.-17.12. in Wien stattfindet. Eigentlich habe ich hier aus den üblichen Gründen (Opportunismus, Pluralismus, Multimarxismen usw.) auf die historische Kategorie „Marxismus“ verzichtet, aber hier wärs mal recht angemessen. Zugleich dank Walter Baier der Einstieg von transform.at ins linke Tagungsbusiness!