„Das Verkehrsministerium teilte weiter mit, dass auf einem Treffen der europäischen Institutionen, die mit der Thematik von Drohnen befasst sind, ein neuer Begriff entwickelt worden sei, mit welchem die Geräte zukünftig bezeichnet werden sollen, „um dem Negativimage von Drohnen zu begegnen“. Sie seien stattdessen in Zukunft als „ferngelenkte Fluggeräte zu kennzeichnen.“ (FAZ 26.1.2013).
Diese Newspeak ist Bestandteil der ideologischen Austattung des Einstiegs in den Drohnenkrieg, wie ihn jetzt die Regierung Merkel vorantreibt. Sie steckt voller Lügen: sie fingiert Minimalismus durch Individualisierung und damit eine extrem günstige Schadensbilanz, behauptet die Wiedereinführung der Unterscheidung zwischen Zivilem und Militärischem, baut auf exzessiver Geheimhaltung der Entscheidungen und Handlungen auf und verschleiert so die Verantwortlichkeiten, präsentiert sich als Vorkriegs- oder gar Kriegsverhinderungspraxis und entzieht sich damit den rechtlichen und kulturellen Einhegungen des Krieges – setzt also die im „Krieg gegen den Terror“ praktizierte (und u.a. im Falle der Liquidation Bin Ladins vorgeführte) Entgrenzung des Krieges fort. Er sei äußerst kostengünstig. Er sei zudem fantastisch hochtechnologisch. Gut, dass es dieses Negativimage gibt.