Neocon`s Klima

Das American Enterprise Institute (AEI) ist zusammen mit Heritage der wichtigste rechte Think Tank in den USA. Über 20 Mitglieder des AEI wechselten in die erste Bush-Administration über, für zahlreiche Projekte der Bush-Administration (bis hin zum Krieg gegen den Iran) entstanden im AEI die Vorlagen. Laut Guardian vom 2.2.2007 bezahlt das AEI nun jenen Geld (nämlich 10 000 $), die eine Kritik der eben publizierten UN-Klimastudie schreiben. Von ExxonMobil bekam das AEI übrigens 1,6 Mio $ gespendet und ein vormaliger Chef des Unternehmens ist stellvertretender Vorsitzender des AEI-Aufsichtsrates. Der Worldwide Giving Report 2005 von ExxonMobil ist ein Blick wert.

Merci

hippo-small.JPGan Markus, den Eselsgeduldigen, & Jutta von Minuskel, der Raschesten!

Ohne sie hätte dieses Blog nie überstanden, dass ich es am Samstag einfach mal platt gemacht habe, mitten im Zahnextraktionsdelirium.

Fraktion „Die Linke“ fordert einen Privatisierungsbericht

Wer sich auch nur oberflächlich mit der Privatisierung nicht-privatförmigen Eigentums in der Bundesrepublik befasst hat merkt schnell, dass durch den Staat (und auch durch Unternehmen oder NGO`s) Informationsunterlagen bereitgestellt werden, die dürftig zu nennen ein Euphemismus ist. Wer eine Privatisierungsfolgenabschätzung versucht, hat sofort riesige Datenprobleme. Langsam ändert das Themenblog „wem gehört die Welt“ an dieser Lage etwas. Die Fraktion der Linken hat nun einen Antrag formuliert und einen Privatisierungsbericht gefordert – sie nimmt damit eine alte Forderung des DGB auf, die eben dieser DGB natürlich schon lange wieder ad acta gelegt hat.

Verschwörung

Via Krys ein Hinweis auf Sondenkind und das Project for the Exposure of Hidden Institutions. Es geht um Verschwörung(stheorien). Bei Domhoff gibt`s dazu übrigens ein Update von Who Rules America und man stößt nicht nur auf auf Helmut Schmidt`s bebilderten Auftritt beim Bohemian Grove, sondern fragt sich auch, was Mathias Döpfner von der Axel Springer AG, der neue österreische Bundeskanzler Gusenbauer, Josef Joffe und Matthias Nass von der ZEIT, Friedbert Pflüger, Otto Schily, Hubert Burda, Jürgen Schrempp, Klaus Zumwinkel, Richard Perle und Henry Kissinger bei der Bilderbergkonfererenz 2006 in Ottawa taten, obwohl doch schon so viele Deutsche da gewesen sind? Im Fall von Pflüger und Kissinger ist das Rätsel gelöst: sie guckten Fußball. Ansonsten beherrschen sie die Welt, Pflüger, David Rockefeller und all die anderen.

Demografie & Nachhaltigkeit

Zur Publikation gab es Mitte letzten Jahres einige Präsentationen. Mittlerweile ist das Buch „Unterm Strich“ von den „Neu“- und „Aktuell“-Seiten des oekom-Verlages bereits wieder verschwunden und auf dem Weg in die mediale Vergessenszone. Wie lange die paar Schnupper-Leseproben des mitschreibenden Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung noch zugänglich bleiben wird man sehen. Die Zweitautoren des Instituts für Internationale und Europäische Umweltpolitik haben auf eine solche Anpreisung gleich verzichtet. Auch wenn die Unterzeile „Erbschaften und Erblasten für das Deutschland von morgen“ lautet, wäre eine solche Beerdigung wirklich verfrüht. Der von Volker Hauff und Günther Bachmann vom Rat für nachhaltige Entwicklung herausgegebene Band ist nüchtern und sehr verständlich geschrieben, wirklich informationshaltig und ein gutes Beispiel dafür, wie aus der empirisch gehaltvollen Beschreibung nicht nur Fragen, sondern auch Problemlösungen entwickelt werden. Aber eine Reihe von mitlaufenden Zielvorstellungen sind nicht bloß problematisch, sondern schlicht inakzeptabel. Worum geht es?

„Demografie & Nachhaltigkeit“ weiterlesen

Copyleft

Furore macht gegenwärtig ein Beitrag von Anna Nimus [Joanne Richardson] mit dem Titel „Copyright, Copyleft and the Creative Anti-Commons“ (Dezember 2006), der einen konzentrierten Streifzug durch die Geschichte des Rechts am geistigen Eigentum macht, das Institut kritisiert, die Revolten gegen das Intellectual Property beschreibt, das Konzept des Copyleft skizziert und endlich eine Kritik des von Lawrence Lessig vorangetriebenen Creative Commons – Projekts unternimmt. {s.a. Kleiner und den elektronischen Reporter}. Ein konziser und radikaler Text, auch deshalb ungewöhnlich, weil er eine grundsätzliche Kritik an diesem Projekt formuliert: „Copyleft“ weiterlesen

2006 war ein gutes Jahr!

für die Jungs von Goldman Sachs und dem Rest der 170 000 Beschäftigten der fünf großen Investmentbanken der USA, zu denen noch Morgan Stanley, Merrill Lynch, Lehman Brothers und Bear Stearns zählen. Ihr Bonus in 2006 summierte sich auf 36 Milliarden Dollar, insgesamt strichen sie runde 60 Milliarden ein – etwa das Bruttosozialprodukt von Vietnam. Zu den regulativen wie klimatischen Prämissen solcher Zufriedenheit gehört sicherlich, dass in der Bush-Administration zahlreiche frühere Spitzenleute von Goldman Sachs arbeiten: Hank Paulson als Schatzmeister, William Dudley als Chef der Federal Reserve Bank von New York; Robert Steel als Undersecretary of Treasury; Reuben Jeffrey als Vorstzender der Commodity Futures Trading Commission und Randal Fort ist als Assistant Secretary of State for Intelligence and Research bei Condoleezza Rice und Joshua Bolten endlich ist der Chief of Staff des Weißen Hauses; Jon Corzine ist Gouverneur von New Jersey; John Thain gehört zum Spitzenpersonal der New Yorker Börse. Mario Draghi übrigens, auch von Goldman Sachs, ist Vorstandsvorsitzender der Bank von Italy.

Das klingt jetzt irgendwie verbissen, so am Neujahrstag? Ist es auch.

Linksnet-Umfrage & Insight

Auf Linksnet, das sich mit mittlerweile gut 2500 Texten ganz gut herausgemacht hat, läuft nun bis Ende Januar 07 erstmals eine Umfrage. Es geht um für die Weiterentwicklung des Projekts wesentliche Fragen. „Funktioniert“ das Design? Welche Schritte in Richtung „Web 2.0.“ sollen gegangen werden? Sollen wir uns um englische Mitmacher / Texte bemühen? Macht ein Schritt über die bisherige Textorientierung hinaus in Richtung auf „linke“ Audio- und Videoangebote Sinn?
Dies alles sind arbeitsintensive Zukünfte, sie sollten in möglichst enger Zusammenarbeit mit den LeserInnen gemacht werden.

Natürlich krumpelt es an vielen Ecken: eine Reihe von Zeitschriften sind wenig engagiert – weshalb nun beschlossen wurde, dass nach einer Frist von 2 Jahren sie aus dem Projekt ausscheiden müssen. Die Kerngruppe der MacherInnen ist immer noch einstellig. Es sind noch bei weitem zu wenige ehrenamtliche Autoren dabei. Der Versuch, durch die kleine Bildergalerie das Erscheiungsbild zu verbessern und zugleich kritischen Bild- und Fotojournalismus zu unterstützen ist bislang nur in kleinsten Ansätzen gelungen. Der Terminkalender harrt einer breiteren Mitwirkung, Bemühungen um eine Etablierung einer auch medienpolitischen Rolle des zweifellos ziemlich einmaligen Zeitschriftenverbunds und um eine Motivierung innerer Kooperation zwischen den Zeitschriften sind bislang gescheitert.

Aber: in 2006 dürfte Linksnet erstmals mehr als 2 Millionen Besuche gehabt haben. Für ein linkes Projekt, das nur einige technische und redaktionelle Grundarbeiten finanzieren kann, eine erfreuliche Bilanz.

Iraq Study Group

Ein paar Details des Berichts sind wirklich zitabel: “Iraqi police cannot control crime, and they routinely engage in sectarian violence, including the unnecessary detention, torture, and targeted execution of Sunni Arab civilians.”

Oder, wie Hendrik Herzberg im New Yorker vom 18.12.2006 formuliert: „We are told, for example, that “a continuing Iraqi commitment of American ground forces at present levels will leave no reserve”—none—“available to meet other contingencies,” including urgently needed reinforcements in Afghanistan. We are told that, five years after the 9/11 attacks, our one-thousand-strong Embassy in Baghdad has just six fluent speakers of Arabic, plus twenty-seven who aren’t fluent. (As the Report does not mention, fifty-five Arabic language specialists have been cashiered from the military for being gay.) And we are told that while eleven hundred attacks took place one day last July, the number officially reported was ninety-three, because “information is systematically collected in a way that minimizes its discrepancy with policy goals.”“