Aus der entsetzlichen Alternative „Dutschke“ oder „“Robben“ habe ich mich gestern unglücklicherweise falsch befreit: ich versank in der ZDF-Ausstattungskamnmer und erstickte daran. Garniert mit peinsamsten Eitelgerede von Salvatore, Rabehl oder Kraushaar und wenigstens einer Andeutung eines selbstkritischen Satzes von Schmierer. Belanglosen allgemein bekannten Filmausschnitten, die – wie der ganze Langweilerfilm – komplett politikfrei platziert wurden. Aber eines habe ich gerlernt: der Genosse Rudi war die Vorlage von Robert de Niros Taxi Driver.
Notizen zu einem Beitrag für’s Left Forum 2010
Zwei Jahre nach dem offenen Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise konstatieren herrschende Kreise in allen zentralen kapitalistischen Ländern das Ende dieser Krise. Zwar seien die Auswirkungen nicht zu übersehen, doch die Wachstumszahlen würden wieder nach oben zeigen. Die schlimmsten Auswüchse des Finanzmarkt-Kapitalismus seien beseitigt und zugleich sei die Erfahrung gewonnen, wie durch schnelles und entschlossenes staatliches Eingreifen eine Katastrophe verhindert werden konnte.
Tatsächlich ist das antizyklische Agieren der Staaten und ihre Maßnahmen zur sozialpolitischen Abfederung im Vergleich zu der letzten großen Krise viel umfangreicher – und wirksamer. Die aktuelle Stabilisierung der Wirtschaft ist daher nicht auf eine dauerhafte Erholung der Akkumulation des Kapitals zurückzuführen. Sie ist vor allem das Resultat der Konjunkturstimulierung und Stützung des Bankenbereichs durch die Verschuldung des Staates und vieler privater Haushalte. Die Finanzkrise und die Krise der Realwirtschaft sind nicht beendet, verlaufen im globalen Maßstab aber sehr ungleich.
Vieles spricht dafür, dass die Krise einen neu fragmentierten Krisenneoliberalismus hervorgebracht hat, in dem auf längere Zeit hin unterschiedliche Akkumulationsmodelle im Streit liegen. „Notizen zu einem Beitrag für’s Left Forum 2010“ weiterlesen
Französische Wahlen
Von Elisabeth Gauthier liegt eine informative Zusammenstellung vor:
The French regional elections reflect the crisis of the political system and modify the political balance of forces. Some characteristics. „Französische Wahlen“ weiterlesen
Eine neue Welt des Gemeinsamen:COMMON WEALTH
Vor einem Jahrzehnt spaltete das tausendfach gelesene und zitierte Buch »Empire« von Antonio Negri und Michael Hardt seine Leserschaft. Ihre These: Eine neue politische Ordnung des globalisierten Kapitalismus sei im Entstehen. Die Welt der Nationalstaaten gehe langsam in einem neuen weltumspannenden Empire auf. Ihr kontroverser Rückgriff auf den Begriff des »Imperiums« lenkte den Blick auf die Frage, in welche Richtung sich die internationale Staatenordnung nach 1989 entwickelt. Imperien sind eine grundlegende Institution nicht nur der politischen Moderne. Ebenso wie es sie in vorkapitalistischer Zeit gab und in der Zeit des aufsteigenden Kapitalismus, so gab es sie in der Zeit des Imperialismus. Sie hatten eine Lebenszeit, die viele Nationalstaaten Europas noch nicht erreicht haben. Über zweitausend Jahre charakterisierten sie nicht nur den europäischen Kontinent. „Eine neue Welt des Gemeinsamen:COMMON WEALTH“ weiterlesen
attac ist zehn geworden!
der ungefähr erste geburtstagsgruß, den die rosa-l-s versandte, findet sich auf deren website:
Der Kapitalismus –
unendliche Weiten, da, wo die verrückten Kapitalisten wohnen.
Wir schreiben den 22. Januar 2010. Dies ist der Geburtstag der AbenteurerInnen des Netzwerks attac, das seit zehn Jahren unterwegs ist, um neue Welten, Zivilisationen und den ganzen Rest zu erfinden.
Sie sind dabei in Gegenden herumgekommen, von denen sie vorher keine Ahnung hatten: McPlanet und Porto Alegre und die Frankfurter Börse, eine „Deutsche“ Bahn und eine unaussprechliche attacademie, Fulda, das Fürstentum Liechtenstein und das Bundespressehaus. Und noch viel mehr.
Man könnte glauben, sie sind immer und überall, wo die verrückten Kapitalisten sind.
HA!
Aber – überall und immer wieder treffen auch wir da aufeinander und deshalb einen großen roten Geburtstaggruß von der RosaL-Stiftung!
Kapitalismuskritik heute
Unter dem Titel „Kapitalismuskritik heute. Zum Forschungsprogramm von Jörg Huffschmid“ findet am 20.2.2010 von 10 bis 17 Uhr ein Kongress in der ver.di-Bundesverwaltung (Paul-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin, ca. 6 Min. vom Ostbahnhof Berlin) statt. Tagungsbeitrag 20 €.
Zum Kongress zum Gedenken von Jörg Huffschmid tragen bei u.a. Axel Troost, Hans-Jürgen Urban, Dominique Plihon, Rudolf Hickel, Sven Giegold, Peter Lock, Norman Paech, Tobias Pflüger, Heide Gerstenberger, Elmar Altvater, Joachim Bischoff, Margit Köppen, Norbert Reuter, Lucas Zeise, Gerd Siebecke, Miren Etxezarreta, Marcia Frangakis, Borgit Mahnkopf, Tervor Evans, John Grahl, Frieder Otto Wolf, Diana Wehlau, Heinz-J. Bontrup, Horst Heininger, Gretchen Binus, Klaus Peter Kistker, Hermannus Pfeiffer, Herbert Schui, Jörg Goldberg, Frank Deppe, Dieter Klein, Rainer Rilling, Uwe Foullong, Helga Schwitzer.
Ein Flyer zur Veranstaltung ist hier zur Verbreitung erhältlich.
La bourgeoisie…neoliberal
über die fragmentierung der neoliberalen bourgeoisie und manche fluchtbewegungen
finden sich in mehring1
dem IfG-Blog.
Fahrenheit 451…2049
Heute ist Public Domain Day – jener erste Tag des Jahres also, an dem ständig neu das privateigentümliche Copyright auf Bücher und Text ausläuft.
James Boyle schildert am Beispiel von Bradburys 1953 erschienenem Klassiker Fahrenheit 451, wie es der Eigentumsfrage in den letzten Jahren so ergangen ist. …
US-Krise
Auf der Grundlage von Daten des Economic Policy Institute findet sich in einem Beitrag zum SolidarityEconomy.net folgende Übersicht (Stand 4.12.2009):
Number unemployed: 15.4 million (up from 7.5 million in December 2007)
Portion of official unemployed considered structural: 3.9 million
Portion of unemployed who have been jobless more than six months: 38.3%
Total jobs lost during the recession: 8.0 million
Jobs needed to return to pre-recession unemployment rate: 10.9 million
Number of job-seekers per job opening: 6.1
Unemployment rate: 10.0%
Underemployment rate: 17.2%;
Share of workers un- or underemployed: more than 1 in 6 States
States with double-digit unemployment in October, 2009: 15
White unemployment: 9.3%;
African-American unemployment: 15.6%;
Hispanic unemployment:12.7%
Manufacturing jobs lost since the start of the recession: 2.1 million (15.5% of sector’s jobs)
Construction jobs lost in the recession: 1.6 million (20.8%, nearly one in five construction jobs)
Mass layoffs (50 or more people by a single employer) in October 2009: 2,127;
jobs lost:217,182
Under- and unemployed, marginally attached and involuntary part-time workers: 26.9 million
Americans with no health insurance in 2008: 46.3 million
Annual Social Security benefit for average retiree: $13,922;
Share of older Americans receiving all their income from Social Security: more than 1 out of 4
Number of children in poverty in 2008: 14.1 million (over one-third)
Drop in real median income from 2007 to 2008: 3.6% (largest one-year drop since 1967)
Growth rate of nominal, hourly wages of production workers over the last three months:1.7%
Additional people covered by Medicaid/SCHIP in 2008: 3 million.
Ein trockenes Neues Jahr!
Finally:
Jörg Huffschmid
Jörg Huffschmid ist am Samstag an Krebs gestorben.
Ein Nachruf ist hier zu lesen.
Bad Unis
Den finalen Zusammenhang von Finanzmarktkrise und Bachelor hat Jürgen Link in seinem Bangemachen-Blog gerade hergestellt. Das ist es.
Unemployment Map
Hier ein Hinweis auf eine sehr eindrücklich animierte Landkarte der Entwicklung der Arbeitslosigkeit in den USA.