ist keine sinnvolle Kategorie der politischen Kommunikation, da deren durchgängig instrumenteller Charakter die (wie auch immer zu treffende) Unterscheidung zwischen „wahr“ und „nicht-wahr“ prinzipiell, nicht aber taktisch ignoriert. Daher ist es nur von begrenztem Wert, den Wahrheitscharakter der Kommunikation der Macht einzuklagen. Dennoch ist die neue Untersuchung des Center for Public Integrity „The War Card. Orchestrated Deception on the Path to War“ bemerkenswert: sie dokumentiert Äußerungen von acht Mitgliedern der Regierung Bush im Zeitraum zwischen dem 11.9.2001 und dem 11.9.2003 zu den Fragen des irakischen Besitzes von Massenvernichtungswaffern und der Verbindungen des Irak zu Al Qaeda. Untersucht wurden Äußerungen von G.W.Bush, R. Cheney, A. Fleischer, S.McClellan, C. Powell, C.Rice, D. Rumsfeld, P. Wolfowitz. Im Ergebnis vermerkt die Studie 532 Vorgänge (Reden, Interviews, Anhörungen usw.) , bei denen die genannten Personen insgesamt 935 „false statements“ zu den genannten Sachverhalten äußerten, darunter G.W: Bush mit 260 und die vorgebliche „Taube“ Powell mit 245. Entsprechende Äußerungen nahmen ab August 2002 dramatisch zu, wie eine Übersicht zeigt: