Harvard Commonism?

Nachdem Harvard University’s Faculty of Arts and Sciences im Februar 2008 als erste Hochschulfakultät einstimmig für eine open access – Regelung votierte, erklärte Robert Darnton (Direktor der Harvard University Library) enthusiastisch „It will be a first step toward freeing scholarship from the stranglehold of commercial publishers by making it freely available through our own university repository. Instead of being the passive victims of the system, we can seize the initiative and take charge of it.“ Nun zog im Mai 2008 die juristische (!) Fakultät nach und plädierte ebenso einmütig für open access. In der Presseerklärung der Fakultät heißt es: „HLS will make articles authored by faculty members available in an online repository, whose contents would be searchable and available to other services such as Google Scholar. Authors can also legally distribute the articles on their own websites, and educators here and elsewhere can freely provide the articles to students, so long as the materials are not used for profit.“ Was ist das neoliberale Werkeln bundesdeutscher Unipräsidenten gegen derlei trockene Hegemoniepolitik? Blödes Mittelmachtagieren.

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2 Antworten auf „Harvard Commonism?“

  1. Man konnte das in der Debatte am MIT ganz gut verfolgen, als es darum ging, umfangreich Vorlesungen + Seminare und zum Teil auch Seminarmaterialien völlig zugänglich ins Netz zu stellen – das wurde einfach als hocheffiziente Verbreitungsmethode deklariert in Bereiche und Regionen („Afrika“…) die bislang völlig außerhalb der Reichweite des MIT lagen. Deshalb Hegemonie. Und das „trocken“ (mal nicht „coool“) bezieht sich darauf, dass ggf. finanzielle Einbußen der AutorInnen demgegenüber als geringfügig angesehen werden. Die deutschen Hochschulen (und ihre Verlage) vermeiden in aller Regel den offenen Zugang. Viele US-Hochschulen verdienen ihr Kapital bekanntlich durch Anlagenpolitik, nicht durch Honorare für Artikel…

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